Entspannt leben und auch noch sparen? Geht das zusammen?
Remote work ist nicht nur etwas für Reiselustige. Es hat einfach finanzielle Vorteile.
Wie viel Netto bleibt eigentlich von deinem Brutto? Wie viel kannst du davon sparen für was auch immer du dir in der Zukunft gönnen willst? Ist dein Leben finanziell entspannt? Wie teuer sind deine Hobbies?
Diese Fragen stelle ich mal so in den Raum, weil ich mir heute morgen aufgefallen ist, was mir eigentlich gar nicht mehr auffällt: Dass ich mir eine Menge gönne, ohne darüber nachzudenken. Ganz einfach, weil es so günstig ist. Viel günstiger, als da, wo ich früher gelebt habe.
Wenn du dies liest, ist die Chance groß, dass du in einer Stadt lebst. Das tun in Deutschland nämlich mehr als 75% der Bevölkerung. Damit ist dein Leben recht teuer. Teurer jedenfalls als auf dem Lande.
Klar, in der Stadt bekommst du auch mehr Gehalt als auf dem Lande. Nur bleibt davon weniger übrig, weil deine Miete hoch ist und der Supermarkt höhere Preise hat und dann die ganzen Freizeitangebote locken und Geld kosten… Was bleibt also noch übrig von deinem Gehalt?
Ist es finanziell eine gute Entscheidung, in der Stadt zu wohnen? Allemal, wenn du wahrscheinlich in einem Beruf arbeitest, der eigentlich keine co-location mit deinen Kollegen erfordert. Das sage ich mal so, weil ich weiß, dass du dies liest und deshalb wohl im IT-Umfeld arbeitest.
Ich kann verstehen, dass du in einer Stadt lebst. Mehr als 30 Jahre fand ich das auch total klasse. Doch ich hatte mich mit der Alternative nicht wirklich auseinandergesetzt. Und früher war es auch noch schwieriger, alternativ zu leben. Heute jedoch, insbesondere nach Corona, ist die Alternative nichts Exotisches mehr. Remote work, d.h. arbeiten “aus der Ferne”, also nicht im Gebäude des Arbeitgebers oder Kunden, kann jeder, dessen Arbeit das grundsätzlich hergibt, weil sie vor allem mit digitalen Tools erledigt wird. Vielleicht trifft das ja auch auf dich zu?
Warum solltest du darüber nachdenken? Warum solltest du dich bei deinem Arbeitgeber/Kunden dafür stark machen? Weil es etwas zu gewinn gibt für dich: Geld und Erfahrungen.
Remote work mag nicht für jeden etwas sein. Aber remote work ist für mehr Menschen etwas, als es derzeit denken. Vielleicht gehörst du dazu?
Ich sag dir einfach mal, wie ich heute morgen darauf gekommen bin: Weil ich zwei Stunden Tennis gespielt habe. Die erste Stunde war mit einem Trainer; die hat mich 7,50€ gekostet. Die zweite Stunde mit meiner Freundin; die Stunde war umsonst auf einem öffentlichen Platz.
Wo in Deutschland bekommst du eine professionelle Tennisstunde für 7,50€?
Oder wo in Deutschland kostet dich ein gutes Fitnessstudio 4,00€ pro Tag, ohne dass du eine Mitgliedschaft haben musst?
Oder wo in Deutschland bekommst du einen Cocktail für 4,00€?
Oder wo in Deutschland zahlst du für eine 75qm Wohnung mit Bergblick 350,00€?
Das sind nur Beispiele dafür, dass es woanders einfach schlicht günstiger, gar viel günstiger ist zu leben.
Schon 2015 hatte ich spekuliert, wie viel entspannter das Leben sein könnte, wenn man in Deutschland aus der Stadt aufs Land zieht und von dort aus arbeitet. Ländliche Coworking Spaces schwebten mir vor, in denen nicht Firmenkollegen nebeneinander sitzen, sondern Gleichgesinnte aus unterschiedlichen Firmen oder Freelancer, die sich der “Stadtmaschine” durch remote work entziehen wollen.
Damals war das ein verrückter Gedanke. Heute, 7 Jahre später, ist die Idee schon ein Produkt und politisch erkannt:
Coworking im ländlichen Raum: Eine Chance für strukturschwache Regionen
Coworking auf dem Land (Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft)
Leben und arbeiten, wo andere Urlaub machen? Das ist keine Phantasie; das wird für immer mehr Menschen Realität. Es braucht dafür nicht mehr, als ein bisschen Willen. Hast du den?
Das ist aber nur der erste Schritt: raus aus der Stadt und auf dem Land leben.
Der zweite ist: raus aus Deutschland und in einem anderen Land leben.
Ich meine nicht, zum Digitalen Nomaden (digital nomads) werden. Ständiges Umherziehen, alle 3 Monate das Land wechseln, weil die Aufenthaltsgenehmigung sonst abläuft, ist wirklich nicht für jeden etwas. Diese Bewegung ist zwar in den letzten 5 Jahren stark gewachsen, doch ich sehe daneben eine zweite, die noch nicht so weit entwickelt ist. Das sind die Digitalen Sesshaften (digital residents).
Die Digitalen Sesshaften lassen sich irgendwo in der Welt nieder, wo es ihnen gefällt — und die Landesbestimmungen es zulassen. Sie bleiben eher an einem Ort. Dort richten sie ihr Heim ein. Nicht unbedingt für immer, aber für die nächsten 2, 3, 5 Jahre.
So habe ich das auch mit meiner Freundin gemacht. Wir waren eine Weile auf der Suche, wohin wir unseren Wohnsitz verlegen sollten. Schließlich haben wir uns für einen Ort in Bulgarien am Rande eines Nationalparks in den Bergen entschieden.
Wir sind Digitale Sesshafte; um uns herum sind allerdings viele Digitale Nomaden. Es ist einfach schön hier und preisgünstig. Das zieht immer mehr Menschen an. Warum nicht auch dich?Die Geschmäcker sind natürlich verschieden. Wir mögen die Berge, andere das Meer oder den Wald oder doch die Stadt. All das gibt es nicht nur in Deutschland, sondern auch woanders — und dort oft viel erschwinglicher. Wir können uns hier ein Haus mit alpinem Bergblick leisten; in Deutschland wäre das für uns undenkbar gewesen.
Eine Beispielrechnung
Vielleicht hilft ein kleines Rechenexempel, deine Motivation anzukurbeln, dich mit einer Veränderung, gar Verbesserung deiner Lebensverhältnisse zu beschäftigen. Abenteuer muss ja nicht nur auf 14 Tage Hikingurlaub in Schweden pro Jahr begrenzt sein.
Klar, ich verstehe, wenn ein Aufbruch mit Familie schwierig erscheint. Mehr aber auch nicht; schon gar nicht ist er unmöglich. Ein Bekannter von mir hat sich neulich mit Frau und zwei Kindern innerhalb weniger Wochen nach Costa Rica “verpflanzt”; alle sind dort sehr happy. Dennoch will ich mich mit dem Rechenexempel eher auf eine jüngere Zielgruppe konzentrieren, vielleicht von 20 bis 35. Aber auch eine ältere Zielgruppe kann dem Beispiel folgen und für sich eine Berechnung anstellen, z.B. die, bei denen die Kinder schon aus dem Haus sind (wie bei mir), also vielleicht das Alter 55+.
Wie kann die digitale Sesshaftigkeit finanziell aussehen, wenn du woanders leben und arbeiten würdest? Aus eigener Erfahrung nehme ich mal Bulgarien als Beispiel. Damit liege ich irgendwie in der Mitte der Möglichkeiten, denke ich. Es geht finanziell noch günstiger in anderen Ländern, allerdings sind die dann nicht mehr in der EU. Asien oder Afrika ist nicht jedermanns Sache. Aber vielleicht doch deine?
Welche finanzielle Freiheit kannst du erwarten, wenn du in remote work einsteigst und in ein Land ziehst, das dir Vorteile bei Lebenshaltungskosten und Steuern/Abgaben bietet?
Ich stelle mir als Beispiel Lena (28, kein Kirchenmitglied) vor. Sie ist Junior Softwareentwicklerin mit 40.000€ Brutto-Jahresgehalt. Das ist ein bisschen über dem Durchschnitt 2022 mit Luft nach oben.
Lena wohnt in Hamburg in einer überschaubaren 1-Zimmer Wohnung für 950,00€ Warmmiete. Weitere Kosten pro Monat (runde Zahlen):
Internet & Telefon: 50,00€
Transportkosten: 100,00€
Ausgehen: 200,00€
Nahrungsmitteleinkauf: 400,00€
Kleidung: 100,00€
Von ihrem Gehalt laden bei Lena nach Abzug von Steuern und Sozialversicherung runde 2775,00€ in der Tasche.

Ihre monatliche Rechnung sieht in Hamburg so aus:
Gar nicht schlecht! Oder habe ich etwas vergessen? Aber selbst wenn, ist das nicht schlimm. Es geht mir um die schiere Möglichkeit und Machbarkeit einer Alternative.
In Hamburg hat Lena 11700,00€ pro Jahr übrig, um in den Urlaub zu fahren oder für etwas zu sparen.
Wie sähe es aus, wenn sie dasselbe Bruttogehalt in Bulgarien bezöge. Dafür, wie Lena ihren Wohnsitz nach Bulgarien verlegen und vom selben Arbeitgeber ihr Einkommen beziehen kann, gibt es mehrere Möglichkeiten. Sie kann bei ihm angestellt bleiben (über einen so genannten Employer of Record (EOR)) oder sie kann sich selbstständig machen als Freelancer.
Die Umstellung ihres Angestelltenverhältnisses auf einen EOR wäre für ihren Arbeitgeber kostenneutral: Die Einschaltung eines EOR würde zwar Kosten verursachen, doch die Gesamtbelastung als Arbeitgeber — heute: 3959,00€ bei 3333,00€ monatl. Brutto-Gehalt (hier eine Rechenhilfe) — wäre unverändert, weil in Bulgarien für dasselbe Brutto-Gehalt die Gesamtbelastung sinken würde (auf 3661,50€).
Das Netto-Gehalt für Lena würde marginal höher ausfallen: 2783,00€. Die geringeren Steuern und Sozialbeiträge bieten leider erst bei höheren Einkommen einen deutlichen Vorteil.
Vor allem würde Lena deshalb zunächst von den geringeren Lebenshaltungskosten in Bulgarien profitieren. Die setze ich mal rund 50% geringer an:
Ohne Einschränkung der Lebensqualität — in Bulgarien gibt es alles, was es in Deutschland gibt; es mag allerdings etwas anders verteilt sein —, würde Lena also pro Jahr ca. 11250,00€ mehr in der Tasche haben. Das wären insgesamt knapp 23000,00€.
Wenn Lena sich darauf nur 5 Jahre einlassen würde, könnte sie fast 100.000€ sparen als Grundstock für ihre Familie oder Anzahl auf eine Immobilie in Deutschland — falls sie überhaupt wieder zurückgehen wollte.
Ich finde, das ist ein motivierender finanzieller Vorteil, der noch größer für dich ausfallen würde, falls du mehr als Lena verdienen solltest.
Aber Lena könnte es auch anders herum sehen: Statt mehr in der Tasche zu haben, könnte sie sich überlegen, weniger zu arbeiten. Das ist der Grund, warum es mehr und mehr Bulgaren zurück in ihre Heimat zieht: Sie finden damit einen Weg, aus dem Hamsterrad auszusteigen. In New York oder London oder Berlin verdienen sie mehr, arbeiten dafür aber auch viel mehr; sie können die Lohnfrüchte ihrer Arbeit nur schwer genießen. In Bulgarien können sie ihre Arbeitslast deutlich runterschrauben und leben einfach entspannter; der absolute Verdienst sinkt vielleicht, doch der relative ist immer noch hoch. Sie haben damit nicht nur Geld, sondern auch Zeit, um es zu genießen.
Oder vielleicht will Lena ein Startup gründen? Wie lange hat sie dann Zeit in Deutschland, um profitabel zu werden, bevor ihr das Geld ausgeht? Wie lange hätte sie in einem anderen Land mit geringeren Lebenshaltungskosten? Ich habe in Sofia schon Leute getroffen, die sagten, sie seien bewusst nach Bulgarien gekommen, weil ihr Eigenkapital es ihnen dort erlaubt, doppelt so lange auszuhalten und zu experimentieren. Warum muss ein Startup in Berlin oder Hamburg oder München gegründet werden? Nicht nur ist dort alles sehr, sehr teuer — Wohnung, Office, Lebenshaltungskosten, Firmengründung —, es gibt auch viel Bürokratie. In Bulgarien ist der administrative Aufwand viel, viel geringer. Selbst wer auf Großstadt nicht verzichten will als Gründer, hat in der Hauptstadt Sofia eine deutlich kleinere burn-rate.
Doch damit nicht genug! Denn wer würde nur den schnöden Geldes wegen ins Ausland gehen? Was darüber hinaus in Bulgarien oder auch anderswo zu haben ist für remote worker, das ist Erfahrung: Erfahrung einer anderen Kultur im Alltag (statt im Resort), Erfahrung mit anderen Menschen aus aller Herren Länder (denn remote worker bleiben selten für sich); und auch Erfahrung mit ganz anderer Freiheit (weil außerhalb von Deutschland oft viel weniger Regeln gelten).
Hier in Bulgarien sehen wir viele Digitale Nomaden kommen und immer wieder bleiben welche hängen. Eigentlich wollten sie doch auf Reisen sein — bis sie merken, welchen Vorteil es hat, irgendwo einen Ankerpunkt zu haben. Etwas Vertrautes, einen Ort, an den sie zurückkommen wollen. Und so kaufen sich hier sogar schon Endzwanziger Immobilien ohne einen Kredit aufnehmen zu müssen. Undenkbar in Deutschland, machbar in Bulgarien.
Andere zieht es eher nach Portugal, Thailand oder Mexiko. Warum nicht? Es ist möglich. Das ist in Reichweite all derjenigen, die digital arbeiten. Ob die Bundesregierung nun so oder so in Bezug auf das Angebot von Homeoffice für Arbeitnehmer entscheidet, ist einerlei. Der Geist von remote work ist aus der Flasche. Corona hat gezeigt, dass es geht. Corona hat remote work als Verhandlungspunkt in die Vorstellungsgespräche aller digitalen Arbeitnehmer gehoben. Wer heute Fachkräfte wie dich anwerben will, muss bereit sein, remote work in seine “Das bieten wir dir”-Liste aufzunehmen.
Warum solltest also du nicht davon profitieren? Remote work macht dich freier. Remote work öffnet dir eine Welt der Erfahrung und sogar der finanziellen Vorteile. Warum solltest du diese historisch einmalige Option ausschlagen?
Natürlich verstehe ich, wenn du dich durch Freundefamilievereineundhobbies an deinen derzeitigen Wohnort gebunden fühlst. So habe ich auch Jahre, gar Jahrzehnte gedacht. Doch das war weitgehend eine Illusion; ich habe mir da etwas vorgemacht aus Unsicherheit. Wenn ich gewollt hätte, hätte es auch ganz anders sein können. Allemal in der Zeit ohne Kind/Familie habe ich Freiheit gehabt, ohne sie wirklich zu nutzen.
Vielleicht kann ich dich ein bisschen motivieren, dich früher “locker zu machen”. Allemal in der Zeit von 20 bis 35 steht dir die Welt so offen wie noch nie. Es gibt unzählige Möglichkeiten zu reisen, zu arbeiten, zu lernen in aller Herren Länder. Am Meer oder in den Bergen kannst du permanent sein, wenn dir das gefällt; du musst die Nähe zur Natur nicht auf ein paar Urlaubswochen im Jahr beschränken. Leben und arbeiten, wo andere Urlaub machen, ist für digitale Arbeiter in greifbarer Nähe — wenn sie sich trauen.
Dass sich Trauen lohnt, scheint mir angesichts wachsender politischer Irrungen und Wirrungen auf der Hand zu liegen. Wenn mehr Erfahrungen und finanzielle Vorteile nicht locken, dann vielleicht die Unabhängig von dem einen politischen System, in das du bisher eingetaucht gelebt hast. Was immer dir dort nicht gefällt, wird irgendwo anders auf der Welt kein Thema sein. Du bist nicht nur beim Restaurantbesuch oder Computerkauf Konsument. Auch bei der Nutzung von Staatsleistungen darfst du dich als Konsument fühlen — der bei Nichtgefallen mit den Füßen abstimmen kann. Es gibt keine moralische Pflicht, Deutschland treu zu bleiben. Das Vaterland hat ausgedient. Allemal der demokratische Gedanke sollte doch nahelegen, dass du als Souverän die Wahl hast. Aber nicht nur an der Wahlurne darfst du gelegentlich wählen; du hast jeden Tag die Wahl, ob du dieses oder jenes System mit deinem hart erarbeiteten Geld unterstützt. Wenn dir also als zahlender Souverän die Leistung nicht gefällt… dann ist es ganz legitim, wenn du ihr deine Gunst entziehst.
Aber das ist jetzt schon Politik. Eigentlich ging es mir um viel Einfacheres: Entspannung im Hier und Jetzt durch niedrigere Kosten, die mir erlauben, mir etwas zu gönnen, was ich mir in Deutschland womöglich nicht gegönnt hätte. Die Tennistrainerstunde ist dafür nur ein winziges Beispiel. Es geht mir natürlich um das ganze Paket, in dem für mich Naturnähe, Eigenheim, Bio-Lebensmittel, ländliche Ruhe, internationale Community, schnelles Internet, Regelungsfreiheit und viele andere Dinge in einer Weise zusammengeschnürt sind, wie ich es in Deutschland nicht finden und/oder nicht bezahlen könnte.
Vielleicht ist das für dich auch einen Gedanken wert? Wenn du Fragen dazu hast, dann schreib’ mir gern eine Email.
Ja, ich weiß: Bulgarien? Warum dieses Land, das arm ist und am Rande Europas liegt? Die volle Begründung kann ich hier nicht geben. Nur so viel: Ich hätte es vor ein paar Jahren auch nicht gedacht, dass ich hier eine neue Heimat finden können würde. Alle möglichen Vorurteile waren auch in meinem Kopf. Dazu schlichte Unkenntnis. Nach zwei Besuchen war es mir dann aber klar, dass es einen Versuch wert ist. Zu viele positive Dinge kamen einfach zusammen. Seitdem haben wir es nicht bereut. Heute sehen wir deshalb die Länder, die üblicherweise nicht auf der Urlaubsliste von Otto Normalverbraucher stehen, mit anderen Augen. Ein gutes Leben ist außerhalb von Deutschland möglich. Wir würden sogar sagen: ein besseres Leben ist leichter außerhalb Deutschlands möglich.
Wer sich auf macht und Deutschland verlässt “for fun and profit”, der muss sich nicht entscheiden, wo er sich ein für allemal niederlässt. Du kannst also 2 Jahre Rumänien ausprobieren und dann 3 Jahre Asien oder Mittelamerika. Oder du kannst nach 3 Jahren Peru zurück Nach Deutschland gehen — nur dort eben vielleicht aufs Land. Wer weiß? Alles ist möglich. Sobald du dich erstmal losgemacht hast in Deutschland, fällt jede weitere Veränderung viel, viel leichter.
In Bulgarien gibt es nur einen Steuersatz für Einkommens- und Lohnsteuer und sogar Körperschaftssteuer: 10%. Keine Steuerprogression wie in Deutschland. Wegen der würde Lena in Deutschland bei steigendem Gehalt sehr bald deutlich schlechter gestellt sein als in Bulgarien. Außerdem sind in Bulgarien die Sozialabgaben gedeckelt: Mehr als 500€ pro Monat zahlt man nicht, egal wie hoch das Gehalt ist. Auch deshalb würde Lena bei steigendem Gehalt zunehmend in Bulgarien profitieren.
Nur die Transportkosten habe ich bei 100,00€ gelassen. Sie sind stark abhängig davon, wo Lena lebt. In einer Stadt wären sie auch deutlich geringer, aber auf dem Lande würde sie wohl ein Auto haben. Steuern und Versicherung sind dafür in Bulgarien vernachlässigbar, aber Benzinkosten würden anfallen.